Der Highlander und der wilde Engel by Lynsay Sands

Der Highlander und der wilde Engel by Lynsay Sands

Autor:Lynsay Sands [Sands, Lynsay]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783733766733
Herausgeber: 2016 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
veröffentlicht: 2016-07-21T00:00:00+00:00


10. KAPITEL

Averill bedachte die Tür, die ihr Gemahl gerade hinter sich geschlossen hatte, mit einem wütenden Blick, ehe sie sich umwandte und Laddie und die Mägde musterte. Sie war gerade dabei gewesen, die Frauen kennenzulernen, als Kade mit dem Jungen hereingeplatzt war und seine alberne Anweisung erteilt hatte. Außer Bess waren da noch Lily, eine dünne, junge Magd mit strähnigem, aschblondem Haar und stumpfen Augen, Morag, eine Dunkelhaarige mittleren Alters, die wirkte, als habe sie schon lange nicht mehr gelächelt, und ein altes Weiblein mit drahtigem, grauem Haar und dem wärmsten Lächeln, das sie je gesehen hatte. Ihr Name war Annie.

Averill lächelte schief. Sie hatte Laddie nach Met oder Apfelmost geschickt, und er war mit den letzten drei Mägden auf der Burg zurückgekehrt, die ihr erklären sollten, weshalb es derlei Getränke nicht mehr gab. Nun, da seine Tochter fort war, schien Laird Stewart keine Notwendigkeit mehr für Met oder Most zu sehen. Bier und Whisky waren alles, was auf der Burg zu haben war. Dies war ein Umstand, den sie schleunigst würde ändern müssen, entschied sie. Es würde einen Besuch bei ihren Nachbarn erfordern, denn sie hatte bereits erfahren, dass auch im Dorf sehr wenig zu haben war. Da es ihren Laird nicht nach Met oder Apfelmost verlangte, wurde nicht mehr hergestellt, als die Dörfler selbst verbrauchten.

Sie seufzte ob all der Hindernisse, die eines nach dem anderen so rasch vor ihr auftauchten, und erging sich einen Augenblick in Selbstmitleid. Doch nicht lange, und ihre alte Zuversicht kehrte zurück. Sie sagte sich, dass es immer noch besser sei, Kades Gemahlin mit einem Berg an Unannehmlichkeiten zu sein, als Cyril Seawells Frau. In letzterem Fall hätte sie sich vermutlich ganz andersgearteten Sorgen gegenübergesehen – Sorgen, die sich nicht mit ein wenig Zeit und Anstrengung beheben ließen.

„Also dann!“ Sie straffte die Schultern. „Lasst uns diese Kammer richten und danach die für meinen Bruder, damit die Männer unsere Habe heraufbringen können.“

Die Frauen nickten und machten sich eifrig ans Werk. Da sie zu fünft waren und auch der kleine Laddie half, machten sie schnell Fortschritte. Wobei sie ohne Laddies Hilfe womöglich schneller gewesen wären. Wann immer Averill etwas aufhob oder vom Staub befreite, war der Knabe zur Stelle, um ihr zur Hand zu gehen. Das war zwar lieb gemeint, aber, um die Wahrheit zu sagen, auch ein wenig lästig. Er geriet ihr ständig vor die Füße und blickte bewundernd zu ihr auf, die Brust noch immer vor Stolz gebläht wie die eines Kapauns. Allerdings war sein Stottern wie ausgelöscht. Nur ein-, zweimal geriet er ins Stammeln, wenn er sich an Morag wandte. Sie schien ihn einzuschüchtern.

„So“, sagte Averill, nachdem sie und Bess auch in Wills Gemach das Bett bereitet hatten. „Damit wären wir wohl fertig.“

„Aye, fürs Erste sollte es genügen.“ Bess richtete sich auf und ließ den Blick zufrieden durch die Kammer schweifen. Als sie allerdings den Boden in Augenschein nahm, verdüsterte sich ihre Miene. Mit dem Fuß fuhr sie durch die Binsen. „Ich wünschte allerdings, wir könnten auch etwas gegen diese Streu unternehmen.“

„Das können wir auch morgen noch in Angriff nehmen … oder übermorgen“, murmelte Averill.



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